Montag, 31. Oktober 2016

cloaca maxima

die ruhe tut gut

es gibt zu wenig davon. ich meine ja nicht die abwesenheit von geräuschen an sich, sondern die abwesenheit von hässlichen menschengeräuschen. davon gibt es sehr viele.

ich höre die musik von agnes o. und fühle mich zuhause darin.
über einfachem ostinato-klavier schweben cello und gedoppelte stimmen. meine ohren sind so empfindlich. sie hat ihre eigene stimme so gepitcht, dass sie sehr dunkle und helle anteile ihrer stimme so mischt, dass bei den meisten zuhörenden genderverwirrung gestiftet wird.

vorläufig keine gruppenprozesse mehr. gruppen überfordern mich. besonders die geräusche von menschen, die ihnen selbst nicht bewußt sind, überfordern mich. ich höre sie alle wie durch einen verstärker, ich höre den aggressiven gefühlsgehalt dahinter.

ich hatte gerade 14 tage jeden tag 9 stunden gruppenprozesse mit 16 personen ohne wochenende. am schluss waren meine nerven am ende und ich bin in die luft gegangen. abgesehen von den vielen gepressten und verdrängenden psychohustern, die sich rede und antwort gaben, machten mich besonders die reinbrüller nervös. ich habe nun mal nicht so eine laute stimme und ich bin auch nicht bereit zu schreien. ich wurde so oft überbrüllt in den kursen. leute haben meine worte wiederholt und wurden gelobt. dass ich sie eigentlich zuerst gesagt habe, ist vielen gar nicht aufgefallen.

ich will mich gar nicht weiter daran abarbeiten.

ich habe also gelernt: ruhe und einsamkeit, maximal eine zweite oder dritte person, auf die ich mich konzentrieren kann. mehr ist zu viel. zu viel info, zu viel analyse, zu viel und zu weit von dem entfernt, was ich brauche.

allein kann ich meine gute energie wieder finden, den herbst sehen, die vögel hören, die kraniche immer hören bevor ich sie sehe. spüren. spüren, bevor ich sehe. ich glaube ich habe meine sensibilität wirklich unterschätzt, sie grenzt schon an ... ja an was eigentlich?! meine membranen brauchen offensichtlich nur einen bruchteil von dem, was andere an input brauchen, um in schwingung zu kommen und seismographische bilder und muster aufzuzeichnen, die dann schnell beginnen wund zu werden.

gestern bin ich mit wollmütze und motoradhelm unterwegs gewesen und ich habe mich so gut konzentrieren können und in sicherheit gefühlt, das war eine erholung.

ich wünsche mir manchmal eine cloaca maxima für all den akustischen menschlichen müll, der mich in gruppen und auch durch meine nachbarn überschwemmt, damit in meinem kopf wieder - frei von verstopfungen - meine eigene vegetation gedeihen kann, die das wohltuende herausfiltert. klares wasser, klare klänge, authentische stimmen, viele pausen und ruhe. irgendwann wieder musik.

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