herzzeit

Freitag, 6. Januar 2012

Neujahrsnacht

No Time No Space

Franco Battiato

Parlami dell' esistenza di mondi lontanissimi
di civiltà sepolte di continenti alla deriva.
Parlami dell'amore che si fà in mezzo agli uomini
di viaggiatori anomali in territori mistici...di più.
Seguimmo per istinto le scie delle comete
come avanguardie di un altro sistema solare.

No time no space another race of vibrations
the sea of the simulation
keep your feelings in memories
I love you especially tonight.

Controllori di volo pronti per il decollo.
Telescopi giganti per seguire le stelle
navigare navigare nello spazio nello spazio... di più.

No time no space
another race of vibrations
the sea of the simulation
keep your feelings in memories
I love you especially tonight.

Freitag, 25. November 2011

verv, very close to heaven...

http://www.youtube.com/watch?v=1srDNADUTSY&feature=related

.

ich kann den menschen heute morgen ins herz hinein sehen
ich kann sie atmen hören und ihre blicke auffangen
ich kann mich an gestern erinnern und werde ganz ruhig

resonanzzeit

Dienstag, 20. September 2011

wohin gehen wir?

wohin gehen wir?
wohin gehen wir?
werden wir uns wiedersehen, hier?
du bist wieder da, wo du warst,
aber ich bin wieder allein.
du bist wieder da, wo du warst,
aber ich bin wieder allein.

andre wege, andre straßen,
jeder wird woanders schlafen.
ich bin wieder da, wo ich war,
aber du bist wieder allein.

du bist wieder da, wo ich war,
aber ich bin wieder allein.

nur die sterne, nur die sterne,
drehn sich weiter in der ferne
alles wird so sein wie es war,
aber nichts wird wieder so sein.
nichts wird wieder sein wie es war
solang die sonne scheint.

ein andres jahr, ein andrer wein
und nur wer liebt, ist nicht allein.
wer nicht liebt, der wird zu stein
und das wird niemals anders sein.

wohin gehen wir? wohin gehen wir?
werden wir uns wieder sehn, hier?

rio reiser

Sonntag, 4. September 2011

einseitiges verliebtsein genießen

amor läuft amok und trifft mit jedem pfeil mich. so fühlt es sich zumindest in diesem sommer an. der kleine freche kerl treibt seinen schabernack mit mir. die anderen trifft er nämlich auch, nur schauen die in andere richtungen. die folge: ich falle von einer begeisterung in die nächste und verausgabe mich nach kräften. wenn Ihnen also ein einsamer smilie geistesabwesend entgegenkommt, dann könnte ich das sein, während ich über den letzten charmanten korb in mich hineingrinse.

Sonntag, 26. Juni 2011

ach

ach ach...
die worte schlummern müde und erschöpft
der garten beginnt indes in allen farben zu blühen

Sonntag, 19. Juni 2011

Lacan fragen

Vor meinem Haus parken drei rote Autos. Was heißt das?

Samstag, 5. Februar 2011

erfahrung birgt erkenntnis birgt erfahrung

im itzt der nacht

sie käme gerade aus wien, eröffnete sie ihren vortrag und eine einleitende rede könne kaum einen tieferen eindruck davon vermitteln, aus welcher gefühlten umgebung sie tatsächlich käme, als das dann folgende lied von georg kreisler: „wien ohne wiener“. und so begann in einem einzigen gemeinsamen augenblick ihr vortrag mit musik und ich am ganzen körper zu zittern.
ich musste also den stift aus meinen händen legen, die ihn bis dahin geborgen hatten, wollte ich verhindern, dass jene seismographennadel meine tiefen erschütterungen in diesem moment nach außen hin preisgab. stattdessen hielt ich mich mit beiden händen an dem viel schwereren tisch fest und versuchte ein lächeln. ich lächelte beinahe die gesamten 5 minuten, in denen georg kreisler aus dem laptop heraus sang, den tisch an, angestrengt versuchend, nicht mitzusingen, ruhiger zu atmen und die freude sowie den gleichzeitigen schrecken darüber zu kontrollieren, sie jetzt und hier wiederzusehen. auch sie lächelte in verschiedene richtungen. dann hatte ich einen kurzen moment zeit, mich zu fragen, ob es ein fehler gewesen sei, den handsignierten schmalen kreislerband in letzter sekunde doch nicht in meine tasche gesteckt zu haben. ich hatte befürchtet, diese geste würde zuviel werden… vielleicht eine gute entscheidung. wie nahe liegen passend und unpassend beieinander? zu passende gaben ersticken dein gegenüber. gaben, begabt, es gibt, vergeben.

die gabe gibt gegenwart.

das lied war zuende und in die noch geweiteten seelen und gehirne der zuhörerschaft, die im ruhigen tempo des dreivierteltakts und ohne schutzhelm innerlich mitgetanzt hatten, prasselte ihr gedankenschnellfeuer und traf das denken dort, wo es verwundbar war: im fühlen…

die zeit dehnte sich, verschlang mich, zog mich hinein in faszinierende gedankenstrudel, ich stürzte in linearitäten, schon über die ersten substantive und verben stolpernd, die sich in rasendem Tempo von ihr aufgefädelt um meine tastenden füße schlangen, noch ehe sie meinen verstand erreichen konnten, mich nun doch wieder am stift festhaltend, in der absicht zusammenhänge zu notieren, verlor ich mitten in den phrasen die satzenden, im versuch, parallel ihrer stimme zu folgen. nun stehen anfänge in meinem heft, die sich nach ihrem ende sehnen… wir sind blind für das medium, das wir gerade benutzen oder hieß es, wir vergessen das medium, das wir gerade benutzen? sie arbeitet in ihrem projekt mit raum und zeit, die schrift versucht die zeit zu bannen und löst linearität aus, topologien und chronologien, die virtuelle dauer des elektronischen... quantenphysik...
götter, namen – die griechische mythologie fehlte auch heute nicht, auch nicht das geben, die gabe - an dieser stelle fasste ich für einen atemzug lang tritt in ihren komprimierten gedanken, war ich in ihrem takt und tempo und konnte zeitgleich ihren satz zuende sprechen: es gibt ein es und es gibt! derrida! wahrscheinlich hatte sie kurz gebremst, um ihre zuhörerschaft aufzulesen. rede und diskurs, langue et parole... später dann fragen aus dem publikum. warum kant, warum nicht lacan: aber ja, ich ist ein anderer, lacan statt kant aber basierend auf freud. viele, viele namen fielen und da ich ihnen seit monaten oder sind es inzwischen endlich jahre? auf der spur bin, fielen wenige davon ins leere. lévi-strauss, jacobson, strukturalismus.
den prozeß der zeitlichkeit sichtbar machen. in welchem verhältnis steht das kulturelle gedächtnis dem historischen gedächtnis gegenüber? "warum gehst du in der geschichte soweit zurück? weil ich auch kulturwissenschaftlerin bin!" die zeit dehnte sich, um all die vielen namen, zusammenhänge und informationen erfassen zu können und einen moment lang im kollektiven gedächtnis des auditoriums schweben zu lassen, bevor sie für nächste gedankensalven aus den schtzngrmm (jandl) der philosophie, ästhetik, linguistik, kunst, mythologie und der feldforschung treffsicher auf uns zu schnellten oder sollte ich besser sagen: in uns eindrangen?
nach 45 minuten faszinierten gefesseltseins befürchtete ich schon, die zeit müsse zuende sein, doch sie war es erst halb, sie dehnte sich und dehnte sich oder war es „am end is ollas umasunst“ nur meine zeit, die sich dehnte, sich gleichsam selbst vergaß bei diesem lang erhofften wiedersehen? sie riß mich in jeder sekunde mit, also ganz anders, als ich das kenne, oft dehnt sich zeit in momenten, die verstreichen sollen, diese momente ließen sich durch schnell aufeinander folgende gedanken verlangsamen und auskosten. welch merkwürdiges geschehen. nach anderthalb stunden hatte ich wirklich den eindruck, wir hätten drei stunden beisammen gesessen und den vereinenden und trennenden gedanken über die sprache von ernst jandl, robert menasse, elfriede jelinek, ingeborg bachmann, paul celan, friederike mayröcker, thomas bernhard, peter handke uva. gelauscht. erkenntnisse, die jenen über das überleben im österreichischen literaturbetrieb platz machten. die gesetze des marktes vs. überlieferung von kultur? und auch die anspielungen, deren verstehen sich kaum jemand anmerken ließ, gesellten sich in meinem kopf zu den von mir eilig aufgeschichteten gedankenstapeln: ja, in dem video wird (zurück)geschossen, auch wenn es nicht 5.45h ist… diese skulpturen stehen nicht weit von der kunstakademie, an der sie adolf nicht angenommen haben, hätten sie bloß, dann wäre uns vieles erspart geblieben…
das tosende publikum jandls in der royal albert hall im youtube-video skandierte 1965 ekstatisch im rhythmus seines meisters mit, selbst das verstand ich als eine unheimliche anspielung, war es eine?
die dargebotenen auszüge aus dem feldtagebuch sind ein literarischer genuss, stundenlang hätte ich ihrem vorlesen zuhören können. vom mund ins ohr. sentire la musica, hören und fühlen zugleich. meine erinnerung gäbe noch einiges her, doch diesen vorläufigen privatbesitz darf nur sie verwalten.
eines nur werde ich noch wiedergeben: es ist möglich, zeitliche verläufe, schleifen und loopings sprachlich festzuhalten, sie hat es vorgeführt im zusammenhang mit dem verweben des jetzt mit der vergangenen gegenwart und im zusammenhang mit der transkription und ihren dimensionen: im vergangenen jetzt, in dem ich das schrieb, werde ich noch nicht gewußt haben, was mir am abend geschehen sein wird, ich werde noch nicht vergessen haben, dass...
dieser vortrag war sehr körperlich, ich spüre noch immer seine berührung mit meinem kopf… es machte mir spaß, es beanspruchte mich aufs äußerste, ich verstand vieles nicht aber einiges dafür besonders gut? der faden, an dem die zeit hängt, spannt die erinnerung ... bildende kunst und wissenschaft befruchten sich nunmal... bist du gut gelandet? ich weiß ja, du weißt ja, ihr wißt ja und jetzt wissen es alle... grüß mir deine künstlerin in wien!

auch wenn der doktorvater einhalt gebietend die bremse und das lenkrad suchte... es war berauschend, ich bin noch im rausch und niemand, niemand sonst schafft es so wie sie. wenn es eine kunst der wissenschaftlichen performanz gibt, sie hat sie voll drauf und ich sinke auf die knie vor ihrer darbietung.

vorsicht, ich weiß, ich möchte nicht nur halb verstehend im rhythmus der meisterin mitskandieren, sondern meinen eigenen weg finden.

mein geist stand danach dennoch wie unter dem schock eines knalltraumas, absolute stille, darin sich entfaltetend der langsame resonanzaufbau des wiedererinnerten. aus erfahrung wird erkenntnis. ich habe mir gewünscht, sie hielte an, diese stille, die die resonanz birgt, niemand sollte mich in den folgenden stunden, auch nicht in denfolgenden tagen ansprechen und diese blase platzen lassen. doch im itzt der nächsten woche, im itzt des folgenden nachmittags: geplatzt.

zwei schwerpunkte werden mich indes nicht loslassen: zum einen das blitzartige „itzt der nacht“, das noch ausführlicher bei hegel nachzulesen wäre, der gedanke an die unaktualität der transskription, der versuch, den verlauf der zeit schriftlich zu fixieren oder zumindest nachvollziehbar zu machen - wie gelingt es, zeit als wahrheit aufs papier zu bannen?
zum anderen: das totmachen der österreichischen und nicht nur der österreichischen mundarten in vor allem deutschen verlagen bzw. verlagen aus deutschland, die sich die hochsprache wünschen, damit sich die literatur besser und zahlreicher verkauft. das identitäre paradoxon.
transportiert nicht die mundart selbst schon inhalte, ihre eigene grundmelodie, so wie ich mir einen text auf berlinerisch nur schwer melancholisch und schwülstig vorstellen kann, so glaube ich, transportiert jede mundart eine eigene grundstimmung, und wie in der übersetzung vom griechischen ins latein unter weglassung der musik, die sprache ihre wurzeln verliert, so geschieht es wohl auch mit der übersetzung der mundarten in hochsprache? ist es nicht so, als würde man dem lied seine melodie entreißen und platt machen?
wäre doch noch einmal ein austausch möglich, was gäb ich drum... vielleicht das itzt der nacht!

Dienstag, 1. Februar 2011

wieder da und auch schon wieder weg und doch gerade heute: wieder da

und diese Übersetzung des schönen Jaques-Brel-Chansons trifft es gerade am Besten


Ihr Freunde, eine Zeit bricht an,
wenn man für mich nur beten kann -
Mathilde ist wieder da!
Bougnat, behalte deinen Wein,
heut Abend sauf ich meine Pein -
Mathilde ist wieder da!
Wisch fort den Dreck, Maria lauf,
deck rasch ein frisches Bett-Tuch auf,
Mathilde ist wieder da!
Ihr Freunde lasst mich nicht im Stich,
der nächste Krieg erwartet mich.
Warum bist du nur wieder da?


Mein Herz bleib ruhig, das rat ich dir!
Tu so, als wäre sie nicht hier!
Mathilde ist wieder da!
Mein Herz, spar dir die Litanei -
um wie viel schöner sie jetzt sei -
Mathilde ist wieder da!
Mein Herz, bezwing die Euphorie,
das Unglück kam ja nur durch sie!
Mathilde ist wieder da!
Ihr Freunde, haltet mich doch ab,
sagt, dass ich sie nicht nötig hab,
warum bist du nur wieder da?


Ihr Hände, bitte kein Applaus,
denn nur ein Hund kam uns nachhaus -
Mathilde ist wieder da!
Ihr Hände, dass ihr euch nicht rührt,
nichts geht euch an, was hier passiert -
Mathilde ist wieder da!
Ihr Hände, zittert nicht, mir scheint,
ich hätt genug in euch geweint –
Mathilde ist wieder da!
Ihr Hände öffnet euch ihr nicht,
berührt nicht zärtlich ihr Gesicht -
warum bist du nur wieder da?


Hier hilft kein Beten, hilft kein Zorn,
die Hölle, sie beginnt von vorn.
Mathilde ist wieder da!
Bougnat, schaff uns zu trinken rein
und nur vom besten Hochzeitswein -
Mathilde ist wieder da!
Wisch fort den Dreck, Maria lauf,
deck rasch ein frisches Bett-Tuch auf!
Mathilde ist wieder da!
Ihr Freunde rechnet mit mir nicht,
ich zeig dem Schicksal mein Gesicht -
Denn, Mathilde ist wieder da!

Sonntag, 12. Dezember 2010

die spaziergängerinnen von sans-souci

untergehakt mit dir im schneetreiben -
tanzschritte ausprobieren.

allein mit dir im großen schlafenden garten über dem einsam das erleuchtete fenster des schlosswarts wacht - träume fangend -
komplimente austeilen.

in den dunklen glasfassaden der orangerie mit den riesigen palmensilhouetten spiegeln sich - unantastbar jenseits - unsere gesichter und ihre abdrücke im schnee auf den steinalten balustraden. dahinter wird der blick weit - da, wo du zuhause bist.

säulen, kuppeln und wege verlassen von sommergästen, für einen moment gezeichnet von spuren, unseren spuren, gedämpftes stiefelknirschen und helligkeit mitten in der nacht für uns -

für uns
das feuer im ofen eurer küche, dem wärmsten ort heute nacht, beschlagene fenster, eine melodie und duftendes winteressen - gedankenspiele.

und plötzlich: deine worte und blicke schleudern granatapfelsplitter in mein herz, dorthin, wo ich besonders heute keinen schutz hinter der gitarre finden kann und du schiebst es auf den wein...
italien!

wir lesen uns vor - kreisler trifft tucholsky - und lachen, du bist eine begnadete vorleserin - da, wo wir zuhause sind.

italien,
kommst du mit mir nach italien, im frühling?
da, wo sie zuhause sind - da, bei den freunden sitzen mit dir -
mit dir und ihnen italien sehen?
mit dir.

vorstellungen im winter - da, wo ich zuhause bin.
der gedanke an italien ist ein wärmender mantel, vielleicht so lang wie ein winter - vielleicht länger? vielleicht.

doch noch heute tragen wir gemeinsam vier eimer kohlen aus dem keller und das holz aus dem garten vor eure tür, bevor morgen dein freund zurückkehrt und ihr zusammen eure zimmer warm macht - da, wo ihr zuhause seid.

Freitag, 8. Oktober 2010

...

gestern nacht: erst schubert gespielt, dann rumba getanzt
heute nachmittag: erst steinway gespielt, dann kreisler gelesen

heute nacht: nach drei jahren wieder gelächelt!

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