herzzeit

Montag, 7. Juni 2010

zittern, flattern, starkstrom

nach so langer zeit, nach so vielen träumen und albträumen, fragen, gedanken, zermürbungen, büchern, texten, essays und gedichten, prüfungen, musik und tränen, satiremagazinen und vergessenskraut - nach so langer zeit, nach einem ganzen leben, länger als alles, was ich heute zeit nennen will, denn dein schweigen kann ich in zeit nicht messen -

eine antwort von dir
mit guten wünschen und herzlichen grüßen

....

Dienstag, 6. April 2010

wieder Holung

Was hoffte ich eigentlich zu finden auf meiner fortwährenden Suche in den Straßen und Parks von Wien? Mein Blick geht viel mehr nach innen als nach außen. Aus den Augenwinkeln beobachten mich die Menschen, die sich vielleicht fragen, warum ich vor einem Wohnhaus stehen bleibe und es fotografiere. Was hoffe ich nachher auf diesen Bildern zu entdecken? Warum zieht es mich immer wieder in den Stadtpark, in dem ich vor zwei Jahren schon stand und den letzten Sonnenschimmer eines Januarnachmittags einfing, der die grünen Laternen erglühend machte und den blauen Vasen einen türkisen und verfrorenen Abglanz schenkte? Damals wandelte ich wie besessen auf den Spuren einer Erzählung, die mich von dem grauen Kasten des Intercontinental durch diesen verwunschenen Jugendstilpark in die verstaubte und unnahbar wirkende Ungargasse führte. Damals flog ich in Gedanken mit den Wintermöwen den Wienfluss entlang, in der Hoffnung, die letzten Sonnenstrahlen könnten mich einmal warm machen. Aber diese Gegend wirkte immer nur schrecklich unnahbar und verlassen. Verlassen von dir, die du schon so lange in meinen Gedanken wohnst und die ich mir immer wieder neu auszumalen versucht habe, bis ich zuletzt deine Stimme in den Briefwechsel von B. und C. hinein halluzinierte, in dieses furchtbare Dokument eines abgründigen Schweigens. Heute aber ist Frühling und es riecht nach frisch geschnittenen Hecken und Zweigen. Das Gartenamt hat seine Leute zum Gießen und Pflanzen geschickt. Menschen füttern die Tauben und Krähen im Park und die Enten landen schnatternd auf ihren imaginären Wasserskiern. Heute wärmt die Sonne und der Herr an seinem Tisch wirbt für die Konzerte der neuen Saison. Um den Park herum donnern und stauben die Autos. Ach Wien! Später, im Botanischen Garten finde ich mehr Ruhe und die Notiz: Der Portier ist zur Zeit auf Gartenrunde… wie schön das klingt!
Ich fahre hierher und habe schon vergessen, dass ich dich in all diesen Straßen suche, obwohl du in meiner Stadt nur zwei Straßen entfernt von mir lebst. Die Suche verwandelt sich wie die Ableitungen mathematischer Gleichungen, es bleibt etwas zurück, das auf den ersten Blick nicht mehr zu erkennen ist aber im Grunde ist es noch da eben nur verwandelt. Manchmal verwandelt sich Schmerz in eine Blume.
Wieder war ich in dem Musikgeschäft in der Beatrixgasse, in der ein netter Herr mir vor zwei Jahren von seinem Besuch im „Alten Heller“ berichtete, deren Kellner immer sehr viel zu tun hatten und trotzdem freundlich waren und ihn nicht ausschimpften, als er als Junge in den 70er Jahren ein Glas auf dem Tisch ausgeleert hatte. Er sagte ausgeleert und nicht umgekippt und das klang damals schon beinahe poetisch. Dieser Musikladen heute hat nahezu vollständig seine Faszination auf mich verloren und das liegt daran, dass ich nun fast all die kleinen Utensilien, Tinkturen, Instrumente und Notenpapiere, die Stimmwirbel für Geigen und die Saitenhalter für Celli, das Kolophonium für die Bögen, die Hüllen für Gitarren und die Anstecknadeln mit dem Bratschenschlüssel aus eigenem Umgang und eigener Anschauung und nächster Nähe kenne. Erst jetzt fällt es mir auf, dass ich ja nur zwei Wochen, nachdem mich dieses Wiener Musikgeschäft vor zwei Jahren verzauberte selbst eine Aushilfsanstellung übernahm, die mich seit dem mit all diesen Gegenständen verbindet. Welch seltsamer Gang der Dinge - geleitet durch unser Unbewusstes.

Montag, 8. Juni 2009

wenn der abend naht

... und diesmal bin ich so damit beschäftigt, nicht in deine augen zu sehen, nicht zu denken, wie schön es ist, nicht zu sagen, wie schön es ist, und schließlich nicht zu fühlen, wie schön es ist, in gedanken das kind beneidend, das sich traute, seinem impuls zu folgen, dein gesicht zu streicheln... und plötzlich ist der moment vorbei und ich hab nur noch seinen nachklang im ohr und die erinnerung des leichten drucks an meinem arm, als du dich bei mir einhaktest und mir die rosen im park zeigtest, deren duft ich probierte aber dann unschlüssig die zitternden hände in den taschen verbarg und das thema wechselte, um erst zu hause am klavier aus der starre zu erwachen, allein, bei dem versuch, das lied zu spielen, das wir vorhin zweistimmig gesungen hatten, das lied vom nahenden abend.

Donnerstag, 4. Juni 2009

..

Ein Wunder eigentlich, daß so viele von uns am Abend zurück nachhause finden, nicht wahr?... Ein Wunder eigentlich, wie wenige es sind, die Tag für Tag verloren gehen, nicht wahr?

Peter Handke in Kali

Montag, 6. April 2009

niederösterreichische walderdbeerpflanzen und berliner morgentau

erdbeerperlen
sie haben sich hübsch gemacht und feiern den überstandenen winter.
luft holen.
durchatmen.
kostbare momente genießen.
loslassen.

Mittwoch, 31. Dezember 2008

ein wort von dir

ich habe lange gehofft auf ein wort von dir - nun ist es da!
sogar mehr als eins.
drei kurze zeilen zwischen meinem und deinem namen.
eine anrede, drei zeilen, und ein wünscht Dir.
drei zeilen, die mir sagen, dass ich in diesem jahr nicht mehr warten muss, dass ich auf das neue hoffen kann. hoffen kann auf ein wort.
ein ant-wort, das sich diesen zeilen anschließt, muss ich es fürchten?
und sein ausbleiben?
ist es nicht genau dieses milde schweigen, auf das mein sehnen gerichtet war?
das mildeste, was zwischen uns sein kann!
du sollst ja nicht weinen
sagt ein echo
....
sonst
sagt
niemand
etwas

Sonntag, 7. Dezember 2008

...

If it's love that you're running from
There is no hiding place
Just your problems, no one else's problems
Could just have to face


...wenn es nur die Liebe wäre..., aber sie ist es natürlich auch. Die eigenen Probleme lösen, ja. Ich arbeite dran, auch wenn es manchmal die sind, die andere zu meinen gemacht haben, mir quasi als Erbe hinterließen.

Schön dabei, Gedanken und Hände anderer (wieder) um sich zu spüren. Auch schön, sich hin und wieder zu vergessen...

Montag, 20. Oktober 2008

manchmal

antwort

sehe ich dinge, die nicht sind, oder doch sind, oder nur in meiner wahrnehmung sind, oder symptome einer wahrnehmungsstörung sind.

vor einer woche haben mir meine blumen geantwortet.

Sonntag, 5. Oktober 2008

wenn

es zeitreisen gäbe, wenn ich die wahl hätte morgen aufzuwachen und es wäre vor genau einem jahr, würde ich wählen, für eine stunde das zu fühlen, was ich nie gefühlt habe, außer in dieser stunde, in dieser unfassbaren nacht, der ein so tiefer sturz folgte? der soviele neue entdeckungen und erforschungen folgten, verstehen wollen und an die eigene beschränktheit stoßen, sprache erfassen, puzzle zusammensetzen, fragen,schmerz, schmerz, schmerz, freude, tasten,alleine suchend, erkenntnisse, neue fragen... niemals antworten, nicht von dort, nur im kopf und in büchern, auch von freunden (danke dafür), erinnerungen, schöne, nur schöne, alles verletzende verdrängend, bilder, töne, diese stimme, das zärtliche in der stimme und den worten...
ist meine seele immer noch blind, wie du es glaubst? was für ein giftiger pfeil, war sie es denn je? angst kommt von enge, das zumindest habe ich begriffen. ich würde so gerne noch einmal bei dir sein und zuhören,reden, zuhören,reden... weißt du, wie bei einer fuge,oder zusammen singen, oder den kronleuchter in dem großen haus dimmen, mitten in der nacht, während du unter dem flügel, auf dem ich nach klängen für dich suche, liegst und leise weinst. wenn es zeitreisen gäbe, sie würden wohl nichts ändern, ich glaube, ich bliebe hier und hielte die dinge im herzen, die ich gelernt habe, statt deiner im arm...

Sonntag, 7. September 2008

da capo

da capo

ich kann es schon spüren... es fängt wieder an, pianissimo
all die offenen türen...

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