Samstag, 13. Dezember 2008

Ansprüche runterschrauben

Wir verstehen nicht, was du uns sagen willst,
wir hören nicht, was du hörst,
wir sehen nicht, was du siehst,
wir riechen nicht, was du riechst,
wir fühlen nicht, was du fühlst,
uns stört nicht, was dich stört.
Was soll dieser aggressive Unterton in deiner Stimme?

Sonntag, 7. Dezember 2008

...

If it's love that you're running from
There is no hiding place
Just your problems, no one else's problems
Could just have to face


...wenn es nur die Liebe wäre..., aber sie ist es natürlich auch. Die eigenen Probleme lösen, ja. Ich arbeite dran, auch wenn es manchmal die sind, die andere zu meinen gemacht haben, mir quasi als Erbe hinterließen.

Schön dabei, Gedanken und Hände anderer (wieder) um sich zu spüren. Auch schön, sich hin und wieder zu vergessen...

Freitag, 5. Dezember 2008

deutlich ärmer...

Sie schreibt nicht, seit vielen Tagen Schweigen. Schweigen dort, wo ich es wahrnehmen kann, möglicher Weise schreibt sie woanders? Ich wage nicht noch einmal nachzufragen. Es gibt keinen Ort für Fragen, nur für Kommentare. Im letzten Jahr habe ich gelernt, dass es dreist sein kann, das eigene Wort an jemanden zu richten, dass es zwingend empfunden werden kann, übergriffig gar und unangemessen. Es steht mir nicht zu, wer bin ich denn? Es ist mir nicht möglich, etwas zu erfragen, das sich nicht auf das Geschriebene bezieht, auf dieses, das sich selbst befreite und nun etwas Eigenes darstellt. Die Angst vor Mißverständnissen ist groß, die Angst, es wieder zu vermasseln. Dieses Teilhabenkönnen war mir eine große Hilfe, etwas zu verwinden. Durch sie habe ich zum Beispiel Handke entdeckt und auch für mich Schönheit und Trost bei ihm gefunden. Jeden Tag sehe ich nach… nichts! Natürlich lese ich einiges andere, dieses war mir nur doch auch so wichtig. Ob es ihr wohl gut geht? Das zumindest darf ich mich wohl selbst fragen.
Über mir kracht der Himmel und die Wolken werden schwärzer von allen Seiten, lediglich die Entfernung zu diesem Unwetter, das über die Alpen kommt und sich viele Jahre lang angebahnt hat und von dem ich nie geglaubt hätte, dass es mich je erreichen würde, lässt sich so schwer einschätzen. Drum sind meine Gedanken geflohen, sie fühlen sich in meiner Person nicht mehr sicher, sie können mir selbst nicht helfen, sie sprechen die falsche Sprache, sie drehen sich um Menschen, die ich nicht kenne, sie führen Dialoge mit den Gedanken der Menschen, die ich nicht kenne. Sind es denn Dialoge?
Und so sage ich leise: Es wäre schön, von Ihnen zu lesen und ich hoffe ein wenig, Sie haben doch nicht an Ihrem Geburtstag aufgehört zu schreiben.

Donnerstag, 4. Dezember 2008

an einen freund gedacht

als ich in diesem kleinen laden stand und für sekunden alles um mich vergaß, mit einem violinensteg und einer kleinen holzfeile an die tür gelehnt, durch deren fensterglas graues aber immerhin tageslicht drang, als der kollege etwas suchte und vor sich hinbrubbelte: "merkwürdig!", betrat plötzlich ein freund meine gedanken, spazierte in ihnen wie durch ein zimmer, den blick auf den boden gerichtet und in die ecken, hob dies und das an, kramte in den noten und unvermeidlichen liedlisten, fummelte kopfschüttelnd einen fingersatz auf seinem bass zurecht, und rief leise, mit dem nur ihm eigenen ausdruck immer wieder: "merkwürden..., merkwürden!" da mußte ich doch sehr schmunzeln, tief in mich hinein, denn es gelang mir nicht zu vermeiden, an "hochwürden" zu denken. lange hielt das an, dann erwachte ich wieder aus meinem tagtraum, ich hatte zuviel vom steg abgefeilt, ohne es zu merken.

Mittwoch, 26. November 2008

ein familiengeheimnis

es ist einem menschen anscheinend wirklich möglich, über ein halbes leben lang, sein eigenes kind zu verheimlichen und zu verleugnen, es so sehr zu verdrängen, dass es sich am ende selbst fragt, ob es sein bisheriges leben eventuell gerade nur träumt,

verheimlichen, abstreiten, totschweigen,

ja sag mal mein vater, was ist nur in dich gefahren, kannst du meine wut hören und mein kopfschütteln sehen in deinem jenseits? warst du denn so ein armer mensch? kanntest du das wort vertrauen nicht? von verantwortung ganz zu schweigen!
dieses schicksal teile ich wohl mit... was weiß ich hunderttausenden? meiner geheimnissorte

höre und wisse, ich bin da und bin dabei, mich mit dem mir zugewandten teil deiner familie vertraut zu machen,
zu vertrauen... rückhaltlos und ohne anwalt, mit leeren händen und umständlich.
ich spiele nicht nach deinen regeln und ich bin nicht allein auf meiner seite,
weißt du wie das ist, nicht allein zu sein?

...

Samstag, 15. November 2008

nach Hause kommen

nach einer arbeitsamen konzentrierten Nacht müde aber glücklich, ein leichtes Pfeifen in den Ohren, ein paar blaue Flecken wie immer am Schienbein und den Armen, ein paar Schürfwunden an den Händen von den schweren Kisten und den harten Wänden, vier Umarmungen und drei Küsse auf die Wange, viele "Danke" von ihnen und von mir, später helfende Hände, ohne danach gefragt zu haben, vielleicht bald eine CD in den Händen von den Jungs signiert, mit denen ich heute gearbeitet habe ... und danach eine ganze Straße lang der süße Duft der Bäckerei, in die es mich zog, die Bäckerin sah mich abschätzend an, als ich taumelnd und mit einem breiten Lächeln gegen halb fünf hineinkam, nein ich war vollkommen nüchtern, nur müde und glücklich. Die zwei zarten warmen duftenden Croissants ließen mich auf eine unglaublich schöne Art nach Hause kommen.

Freitag, 14. November 2008

wörtlich:

„Verlassen sind wir doch wie verirrte Kinder im Walde, wenn Du vor mir stehst und mich ansiehst, was weißt Du von meinen Schmerzen, die in mir sind und was weiß ich von den Deinen? Und wenn ich mich vor Dir niederwerfen würde und weinen und erzählen, was wüßtest du von mir mehr als von der Hölle, wenn Dir jemand erzählt, sie ist heiß und fürchterlich. Schon darum sollten wir Menschen vor einander so ehrfürchtig, so nachdenklich, so liebend stehn wie vor dem Eingang zur Hölle.“

Franz Kafka in einem Brief an Oskar Pollak

kann dieses hier lächelnd und erwärmt zitieren mit dem Gedanken an einen Punkt des Erkennens.

Donnerstag, 13. November 2008

für Sie

glueckwuensche
liebe grüße nach wien

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